Eigentlich war für dieses Jahr die einwöchige TransAlp von ‘St. Anton am Arlberg bis zum Comer See‘
fest geplant und auch gebucht.
Diese Alpenüberquerung wurde jedoch leider sechs Wochen vor Start vom Veranstalter (bikeAlpin)
abgesagt, da die Mindestteilnehmerzahl nicht rechtzeitig erreicht wurde.
Ich hatte jedoch „Glück im Unglück“ und mir wurde angeboten, auf die TransAlp von ‘Garmisch bis
zum Gardasee‘ im identischen Zeitraum (31.08. - 07.09.2025) umzubuchen. Da auch hier noch ein
Einzelzimmer verfügbar war und die Durchführung bereits feststand, habe ich kurzentschlossen
zugesagt.
Allgemeine Tourbeschreibung
(
Quelle: bikeAlpin
):
Der TransAlp-Klassiker den man mindestens einmal erlebt haben muss! Wir beginnen am Fuße der
Felswände der Zugspitze und der Miemingerkette und fahren über den Fernpass in das Inntal.
Bald erwarten uns hochalpine Landschaften und schneebedeckte 3000er im Engadin und auf dem
Weg durch das Val Mora, eine der schönsten und bedeutendsten TransAlp-Passagen überhaupt.
Durch den Stilfserjoch-Nationalpark mit dem alles überragenden 3905 m hohen Ortler, dem höchsten
Berg Südtirols, gelangen wir in das Valtellina. Am 2652 Meter hohen Gaviapass mit seinem glitzernden
Bergsee Lago Bianco erreichen wir den höchsten Punkt dieser Alpenüberquerung. Vorbei an den
Brenta-Dolomiten und Madonna di Campiglio geht es in die Gardaseeberge.
Über San Giovanni, den Lago di Tenno und die Festung Bastione mit unvergesslichen Blicken auf
Riva und Torbole erreichen wir den Gardasee. Zeit für uns die Ankunft zu feiern!
Streckenprofil der gesamten Tour
(Quelle: bikeAlpin- Bergbahnunterstützung =
)
Strecke: ca. 390 km / Höhenmeter: 8.410 m / höchster Punkt: 2.662 m
Mein Tour-Tagebuch:
Unsere bunt gemischte, elfköpfige (einschließlich Guide) AlpenCross-Gruppe trifft sich am Vorabend des
Tourbeginns im Hotel Grieserhof im österreichischen Lermoos zum ersten gemeinsamen Kennenlernen
mit Abendessen und zur Tourbesprechung.
Startort dieser 1-Level-Tour (alle Teilnehmer fahren gemeinsam die identische Strecke) ist dann am
01.09.2025 ebenfalls in Lermoos (Zugspitzgebiet) und nicht, wie im oben aufgeführten Streckenprofil
genannt, im benachbarten Ehrwald.
1.Etappe (Lermoos - Pfunds)
Wir verlassen Lermoos und fahren weiter nach Biberwier. Die rund 250 Höhenmeter hinauf zum
Fernpass sind zügig geschafft.
Über Schotterwege und spaßige Trails erreichen wir das Schloss Fernstein am gleichnamigen See, einem
schon berühmten Fotomotiv.
Weiter geht es nach Nassereith, wo wir unsere Wasservorräte am historischen Maibrunnen auffüllen.
Dann geht es weiter nach Imst, wo wir unsere Mittagsrast machen.
Am Nachmittag führt uns die Route auf aussichtsreichen Wegen hoch über dem Inntal bis nach Pfunds,
wo wir im Hotel Post übernachten.
2. Etappe (Pfunds - Münster / Müstair)
Heute steht eigentlich die Königsetappe der Tour (laut Veranstalter) auf dem Programm.
Das Wetter ist aber sehr wechselhaft; ordentlich Regen, trockene Abschnitte und etwas Sonne wechseln
sich ab. Deshalb planen wir um, da es wenig Sinn macht, den hochalpinen Costainas-Pass bei diesem
Wetter zu fahren.
Wir fahren dann von Pfunds aus, wie ursprünglich auch geplant, ein Stück auf der Strecke der alten
Römerstraße Via Claudia Augusta bis zur mittelalterlichen Zoll- und Grenzstation Altfinstermünz.
Wenig später biegen wir dann ab und es geht ordentlich hoch, über die Norbertshöhe und schließlich
bis zum Reschensee.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter, vorbei an der Fürstenburg bei Burgeis bis ins Münstertal
(Val Müstair). Hier sind wir also schon in der Schweiz. In Münster (Müstair) selbst ist auch unsere
nächste Übernachtungsstation, das Hotel Liun.
3. Etappe (Münster - S. Caterina)
Bei schönstem Wetter, morgens jedoch noch recht frisch, geht es weiter und gleich nach Münster wechseln wir auf italienischen Boden. Die Ländergrenzen werden wir heute jedoch wiederholt über-fahren. Durch das wunderschöne Val Mora im Nationalpark Stilfserjoch gelangen wir zu den Stauseen Lago di Cancano und Lago di San Giacomo, wo wir unsere Mittagsrast machen. Anschließend geht es über viele Serpentinen weit hinunter in das Valtellina bis nach Bormio, einer der Austragungsorte der Winterolympiade 2026, wo es die obligatorische Cappuccinopause gibt. Eigentlich war geplant mit Bergbahnunterstützung hoch nach Bormio 2000 zu gelangen. Da die Bergbahnen derzeit wegen der Olympiade jedoch umgebaut werden, bleiben wir auf unseren Bikes und radeln bis zum heutigen Etappenziel, dem bekannten Skiort Santa Caterina, wo das Hotel Sportauf uns wartet.
4. Etappe (S. Caterina - Dimaro)
Nach dem reichhaltigen Frühstück geht es auf befestigter Straße weit hoch zum landschaftlich großartig gelegenen Gaviapass auf 2662 Meter Höhe, wo es wieder eine Pause gibt.Bei der anschließenden schnellen Abfahrt auf der anderen Passseite passiert dann leider das einzige Drama unserer Tour. Eine unserer beiden Mitfahrerinnen wird beim Einfahren in einen Tunnel davon überrascht, dass dieser völlig unbeleuchtet ist. In der wirklich sehr überraschend kommenden völligen Dunkelheit (geht uns allen so) stürzt sie schwer und kann sich nicht mehr allein fortbewegen. Auf den gerufenen Krankenwagen mit Notarzt müssen wir aufgrund der weit abgelegenen Örtlichkeit recht lange warten. Da der Arzt die Schwere der Verletzungen vor Ort nicht sicher einschätzen kann und die Fahrt im Rettungswagen zu lange gedauert hätte, muss der Weitertransport dann im Rettungshubschrauber bis Brescia erfolgen. In zunächst gedrückter Stimmung geht es für unsere Gruppe dann weiter die lange Abfahrt bis nachPezzo. Über den Tonale-Pass und entlang des Val Vermiglio und des Val di Sole erreichen wirletztendlich unser heutiges Hotel Sasso Rosso in Mestriago bei Dimaro am Fuße der Brenta-Dolomiten. Anmerkung:Wie sich später herausstellte, ging der zuvor genannte Unfall nochmals relativ glimpflich aus. Unsere Mitfahrerin erlitt einen dreifachen Beckenbruch, wurde noch am gleichen Wochenende nach Deutschland überführt und dort erfolgreich operiert.
5. Etappe (Dimaro - Ponte Arche)
Die Stimmung ist heute wieder deutlich besser, nachdem wir erfahren haben, dass die Verletzungen unserer Mitfahrerin wohl nicht allzu schwer sind. Nach dem Frühstück geht es weiter und wir verlassen das Val di Sole und gelangen über den Passo Campo Carlo Magno nach Madonna di Campiglio.Durch die Wälder der Brenta-Dolomiten, wo bis heute Bären leben, und über teilweise knackige Trails geht es zu den Cascata di Mezzo, den blau-schimmernden und beeindruckenden Wasserfällen.Hier machen wir wieder unsere obligatorische Cappuccinopause.Im weiteren Verlauf folgen wir dem Fluss Sarca durch das Val Rendena bis zu unserem heutigen Etappenziel in Ponte Arche und dem Hotel Flora.
6. Etappe (Ponte Arche - Gardasee)
Heute steht leider schon unsere letzte Etappe auf dem Weg zum Gardasee an.Von Ponte Arche aus fahren wir durch kleine Dörfer weit hinauf und teilweise über sehr steileRampen bis nach Santa Giovanni al Monte, einem traditionsreichen Treffpunkt für Biker in den Gardasee-Bergen. Auf der Abfahrt hinunter zum wunderschönen Lago die Tenno eröffnen sich die ersten beein-druckenden Blicke auf den Gardasee selbst. Nach der Cappuccinopause in Tenno bringt uns ein letzter Anstieg zum Dorf Campi, von wo aus wir die Festung Bastione erreichen. Hier genießen wir einen perfekten Ausblick auf den zum Greifen nahen Gardasee, sowie die Orte Riva und Torbole. Noch eine kurze Abfahrt und wir rollen in Riva ein. In einem Promenadencafé am See genießenwir die warme Sonne, bevor wir zu unserem letzten Hotel, dem Royal radeln. Den warmen Abend verbringen wir gemütlich in einer Eisdiele und später beim Abendessen inRiva. Nach dem Absacker am Hotelpool wartet unsere letzte Nacht der Bike-Tour, bevor es am nächsten Morgen mit dem Bus mit Radanhänger zurück zum Ausgangsort in Lermoos gehen wird.Es war ein super tolles Erlebnis mit einer absolut sympathischen und freundschaftlichen Gruppe!!!